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- Täuschung bei Theorieprüfung
Nachträglicher Führerscheinentzug
Theorieprüfung getäuscht: Führerschein weg
- Das OVG Lüneburg bestätigt den sofortigen Entzug einer Fahrerlaubnis, die durch Täuschung in der Theorieprüfung erlangt wurde.
- Nach dem „formellen Befähigungsbegriff“ zählt allein die regulär bestandene Prüfung als Nachweis der Fahreignung.
- Mehrjährige Fahrpraxis ändert nichts daran, dass der rechtliche Befähigungsnachweis fehlt.
- Der Beschluss zeigt: Betrug kann noch lange nach der Prüfung drastische Folgen haben.
- Kurzum: Gerichte werten eine regulär bestandene Prüfung als entscheidenden Eignungsnachweis – wer täuscht, hat diesen Nachweis nie erbracht und kann sich später nicht auf praktische Fahrerfahrung berufen.
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Studie der VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co. KG, Januar 2013
VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co. KG • Statistische Auswertung 2013Untersuchung zu Messfehlern und Auffälligkeiten bei Verkehrsüberwachungen; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
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§ 2 StVG – Fahrerlaubnis und Fahreignung
gesetze-im-internet.de • Bundesministerium der JustizGesetzestext zu Voraussetzungen der Fahrerlaubnis, Fahreignung und Entziehung nach dem Straßenverkehrsgesetz; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
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OVG Lüneburg, Beschluss vom 2025, Az. 12 ME 92/25
voris.wolterskluwer-online.de • Oberverwaltungsgericht LüneburgGerichtliche Entscheidung zur Entziehung der Fahrerlaubnis nach Täuschung in der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
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Ratgeber Führerschein – Prüfungen, Entzug, Neuerteilung
derbussgeldkatalog.de • Blogbereich FührerscheinHintergrundartikel und News zu Erwerb, Entzug, Probezeit und rechtlichen Fragen rund um den Führerschein; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
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Alkohol & Drogen am Steuer – Bußgelder und Konsequenzen
derbussgeldkatalog.de • Ratgeber zu Alkohol- und DrogenfahrtenÜbersicht zu Promillegrenzen, THC-Grenzwerten, typischen Sanktionen und Folgen für Fahrerlaubnis und Fahreignung; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
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Punkte in Flensburg – Fahreignungsregister im Überblick
derbussgeldkatalog.de • Informationen zum PunktesystemErläuterung des Fahreignungsregisters, Punktestände, Tilgungsfristen und Schwellen zum Entzug der Fahrerlaubnis; zuletzt abgerufen am 05.12.2025.
Wer sich mit fremder Hilfe durch die Theorieprüfung mogelt, spielt hoch: Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat entschieden, dass eine erschlichene Fahrerlaubnis auch Jahre später wieder entzogen werden darf.
OVG Lüneburg zum Prüfungsbetrug
Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg stellt klar: Wer die Theorieprüfung nicht persönlich besteht, verfügt rechtlich nicht über den erforderlichen Befähigungsnachweis. Der Betrug selbst belegt, dass die Fahrerlaubnis zu Unrecht erteilt wurde. Die Behörde darf die Fahrerlaubnis deshalb sofort entziehen.
Maßgeblich ist der sogenannte „formelle Befähigungsbegriff“: Die bestandene Prüfung ist die Voraussetzung für die Erteilung der Fahrerlaubnis. Täuschung zerstört diesen formellen Nachweis. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die betroffene Person nachweislich unfallfrei oder sicher gefahren ist.
Stellvertreterin in der Theorieprüfung
Im entschiedenen Fall war eine Fahrschülerin mehrfach an der theoretischen Prüfung gescheitert. Schließlich schickte sie eine andere Person zur Prüfung, die den Test erfolgreich absolvierte. Auf dieser Grundlage erhielt sie ihren Führerschein und fuhr mehrere Jahre Auto.
Erst als der Prüfungsbetrug im Rahmen eines Strafverfahrens ans Licht kam, reagierte die Behörde und ordnete den sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis an. Diese Entscheidung wurde vom Verwaltungsgericht bestätigt und vom OVG Lüneburg im Beschwerdeverfahren vollständig getragen (Az.: 12 ME 92/25).
Rechtsgrundlagen im Überblick
Die Entziehung der Fahrerlaubnis stützt sich auf die Regelung zur Fahreignung in § 2 Abs. 5 StVG. Danach darf eine Fahrerlaubnis nur bestehen bleiben, wenn die erforderliche Eignung nachgewiesen ist. Genau daran fehlt es, wenn die Theorieprüfung durch Täuschung bestanden wurde.
Der Beschluss des OVG Lüneburg verdeutlicht, dass Prüfungsbetrug nicht als „einmaliger Fehler“ abgetan wird, sondern die gesamte Fahrerlaubnis rechtlich in Frage stellt.
Zählt die Fahrpraxis der Betroffenen?
Die betroffene Fahrerin berief sich darauf, seit Jahren ohne Zwischenfälle am Straßenverkehr teilgenommen zu haben. Nach Auffassung des OVG reicht das nicht aus: Praxiserfahrung kann den fehlenden formellen Befähigungsnachweis nicht ersetzen.
Entscheidend ist, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für die Erteilung der Fahrerlaubnis von Anfang an erfüllt waren. Wer nie ordnungsgemäß geprüft wurde, kann sich später nicht auf seine Routine hinter dem Steuer berufen.
Konsequenzen für Fahrschüler und Betroffene
Für Fahrschüler ist die Botschaft eindeutig: Wer bei der Theorieprüfung täuscht,
Wer seinen Führerschein rechtssicher erwerben möchte, sollte sich auf eine ernsthafte Vorbereitung verlassen – etwa mit seriösen Lernangeboten und Informationen rund um den Führerschein und auf Tricksereien konsequent verzichten.
Kostenlose Ersteinschätzung bei Führerscheinentzug
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